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Von
Dominik Wittenbrink
erstellt am
28
.
07
.
2024
aktualisiert am
21
.
08
.
2024
Lesezeit
5
min.
Jan-Niklas Runge
Gegencheck von
Jan-Niklas Runge

Hörgeräteversicherung: Mehrwert und Sicherheit am Point of Sale

Key Takeaways

  • Der Markt für Hörgeräte wächst stetig und birgt großes Potenzial für die Hörsystem-Industrie.
  • Akustiker spielen eine zentrale Rolle bei der Absicherung von Hörgeräten.
  • Hochwertige Hörgeräte erfordern einen speziellen Versicherungsschutz.
  • Eingebettete Versicherungen bieten Akustikern rechtliche Sicherheit und zusätzliche Einnahmequellen, während sie den Kunden umfassenden Schutz bieten.

Musik macht glücklich

Viele, vor allem junge Menschen, verlassen entsprechend nicht mehr ohne Kopfhörer das Haus und weil die konstante Beschallung nicht ohne Gefahren ist, haben viele Smartphones schon eingebaute Warnfunktionen für zu lautes Musikhören. Denn Fakt ist: Zu laute Geräusche können zu Schwerhörigkeit führen. 

Es gibt viele Möglichkeiten, sich davor zu schützen, trotzdem bleibt Noise pollution auch abseits von Musik unvermeidbar. Laut WHO sind eine Milliarde Jugendliche gefährdet, Hörschaden zu erleiden — diese Zahl soll sich bis 2050 noch verdoppeln. Immer häufiger hilft nur noch ein Hörgerät. Und diese werden längst nicht mehr nur von älteren Menschen getragen. 

Wie entwickelt sich der Markt?

Der Markt für Hörgeräte wächst seit einigen Jahren stabil. Der leichte Einbruch um 3,1 Prozentpunkte im Jahr 2020 erklärt sich durch die Covid-19-Pandemie und die eingeschränkte Mobilität der Bevölkerung. Für das zweite Jahr der Pandemie, also 2021, gibt der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie an, dass in Deutschland ca. 1,4 Millionen Hörgeräte ihren Weg in die Haushalte der Verbraucher fanden.

Zahlen aus 2022 zeigen ebenfalls, dass sich der Markt stark erholt hat. Es wurden rund 1,6 Millionen Hörgeräte verkauft. Ein Wachstum von 10,9 Prozent. Der Bedarf an modernen und technisch ausgereiften Hörgeräten ist also ungebrochen.

Quelle: - Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e.V. (BVHI)
Quelle: Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e.V. (BVHI)

Das Fachmagazin WirtschaftsWoche ermittelte, dass 3,8 Millionen Menschen in Deutschland bereits ein Hörgerät tragen. Eine interessante Zahl, wenn man sich vor Augen hält, dass 11,7 Millionen Menschen in Deutschland als schwerhörig gelten. Diesen Zahlen folgend, ist der Markt für Hörgeräte also erst zu knapp 30 Prozent erschlossen. Was der Artikel aber auch zeigt: Inzwischen ist das Thema auf das Interesse der Medien gestoßen.

Der demografische Wandel wird die Relevanz und den Markt zudem noch vergrößern. Die Leistungsfähigkeit des Gehörs nimmt ab dem 50. Lebensjahr immer weiter ab, mit der Altersschwerhörigkeit als Folge. Die Generation „Babyboomer“, also Menschen, die zwischen 1950 und 1964 geboren wurden, kommen nun in dieses Alter, in dem das Thema Hörgeräte relevant wird. Alleine dieser Effekt der Alterung der Bevölkerung sorgt für ein stetiges Wachstum des Marktes in einer Größenordnung von drei bis fünf Prozent. Gute Aussichten für Akustiker und die Hörsystem-Industrie.

Hören und Teilhabe

Eine aktuelle Studie der Brunel University London belegte kürzlich, dass Hörverlust die Lebensqualität stärker beeinträchtigt als viele andere chronische Erkrankungen. Die Einschränkungen fallen sowohl in den privaten als auch in den beruflichen Bereich.

Zu den Einschränkungen im privaten Bereich gehört beispielsweise der Straßenverkehr. Hier kann ein vermindertes Hörvermögen schnell zur Gefahr werden. Belastend für die Betroffenen sind auch die sozialen Auswirkungen, da sie Gesprächen bei Familienfeiern oder Festen nicht mehr folgen können. Auch Kinofilme oder Theateraufführungen verlieren an Attraktivität.

Durch unbehandelten Hörverlust entstehen außerdem hohe Kosten und das nicht nur für die betroffene Person. Die meisten Kosten einer unbehandelten Schwerhörigkeit entstehen durch die monetären Einbußen – wegen eines möglichen Arbeitsplatzverlustes – aufgrund einer verminderten Hörqualität. 

Der zweitgrößte Kostenfaktor, der aus Hörverlust resultiert, entsteht durch Produktivitätsverluste als Folge von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung hörgeschädigter Menschen. Der World-Report 2021 zum Thema „Hören“ der WHO verdeutlicht, dass unbehandelte Hörbeeinträchtigungen in der EU mehr als 185 Milliarden Euro Schaden im Jahr verursachen. In Deutschland betragen die jährlichen Kosten für unversorgte Hörminderungen 39 Milliarden Euro. Eine Ausweitung der Versorgung mit Hörsystemen kann dazu beitragen, die Gesundheitskosten sowie die Risiken von Folgeerkrankungen nachhaltig zu senken.

Akustiker wirken mit ihrer hohen fachlichen Beratung also den sozialen und gesellschaftlichen Folgen entgegen.

Aufklärung ist dafür eine wichtige Voraussetzung. Am 3. März ist der Welttag des Hörens. Die Weltgesundheitsorganisation organisiert dazu jedes Jahr eine Veranstaltung. Trotzdem wären weitere Aufklärungskampagnen dringend nötig, aber auch diese Aufgabe übernehmen die ca. 15.000 Akustiker in Deutschland. Sie spielen somit eine wesentliche Rolle in der Aufklärung der Bevölkerung. Die durch Hörverlust verursachten Kosten könnten gesenkt werden, wenn ein größerer Prozentsatz der Bevölkerung, die von Schwerhörigkeit betroffen ist, mit adäquater Hörtechnologie versorgt würde. 

Hörgeräte und Versicherung: die Schlüsselrolle der Akustiker

Die Kassenleistung in Deutschland beträgt nur um die 785 Euro pro Ohr bei Hörgeräten. Technisch ausgereifte Produkte – die immer kleiner, leistungsfähiger und optisch ansprechender werden – sind aber wesentlich teurer. Daher liegt es im Interesse vieler Kundinnen und Kunden, ihre Hörgeräte bestmöglich zu pflegen und abzusichern.

Vor allem dann, wenn sogenannte IdO-Systeme, wie zum Beispiel IIC, zum Einsatz kommen. Die winzigen Hörhilfen, die im Ohr kaum zu sehen sind und eine Symbiose aus Hörgerät und smartem Computer darstellen, werden in Zukunft eine digital affine Zielgruppe ansprechen und in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen.

Quellen: INSTITUT FÜR GESUNDHEITSÖKONOMIK (IfG), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) , Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e. V. (BVHI)
Quellen: INSTITUT FÜR GESUNDHEITSÖKONOMIK (IfG), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Bundesverband der Hörsysteme-Industrie e. V. (BVHI)

Neben der fachlichen Untersuchung der Ohren, dem Reinton-Test und der kompetenten Beratung für Hörhilfe und Gehörschutz sind Akustiker auch Spezialisten in der Nachsorge in diesem Bereich der Medizintechnik.

Sie nehmen neuen Kundinnen und Kunden die Angst und bauen Vertrauen auf. Denn ein erstes Hörgerät zu kaufen ist ein heikler Moment und nicht zu vergleichen mit einem Besuch im Supermarkt. Hörgeräteträger müssen sich jeden Tag mit ihren Geräten wohlfühlen. Eine individuelle Anpassung und die perfekte Einstellung sind deshalb von absoluter Wichtigkeit.

Zu der Serviceleistung eines Hörakustikers sollte nicht nur die individuelle und fachliche Beratung für die Kunden und Kundinnen gehören. Die Erwartungen der Kunden und Kundinnen richten sich heute auch auf die Empfehlung einer geeigneten Versicherungslösung.

Hochwertige Hörsysteme sollten stets gegen entsprechende Risiken des Alltags versichert werden. Die aktuelle EuroTrak Hörstudie (2022), die jährlich im Auftrag der Europäischen Vereinigung der Hörsystemhersteller durchgeführt wird, zeigt, dass Hörgeräte durchschnittlich 8,9 Stunden pro Tag getragen werden. In diesem Zeitraum wirken natürliche Umwelteinflüsse sowie menschliche Faktoren, beispielsweise Schweißbildung, auf die Hörsysteme ein.

Viele Akustiker empfehlen ihren Kundinnen und Kunden daher den Abschluss einer speziellen Produktversicherung für die sensiblen IdO-Systeme, die über eine Erweiterung der Garantie hinausgeht.

Viele wissen nämlich nicht, dass die Garantie keine Einflüsse oder Beschädigungen von außen und auch keinen Verlust oder Diebstahl von Hörsystemen abdeckt. Ein Akustiker darf die Übernahme dieser Risiken ebenfalls nicht im Zusammenhang mit einer Garantieverlängerung anbieten. Es bedarf einer Versicherungslizenz, um derartige Risiken abzudecken.

Die Beratung im Hinblick auf einen passenden Versicherungsschutz wird damit künftig zu den Kernkompetenzen eines Akustikers gehören.

Noch einfacher wird die Kundenberatung für Akustiker, wenn sie direkt mit einem Versicherer zusammenarbeiten. Eine Möglichkeit sind eingebettete Versicherungen über eine digitale Plattform am Point of Sale. Alteos bietet dazu zum Beispiel auch Integrationen in die gängigen ERP-Systeme an.

Top 4 Vorteile für Akustiker

  • Rechtliche Sicherheit beim Angebot von Kundenkarten und Garantieverlängerungen
  • Langfristige Kundenbindung durch gesteigertes Vertrauen
  • Zusätzliche Einnahmequelle durch den Erhalt von Provisionen
  • Effizienzsteigerung beim Verkauf hochwertiger Hörsysteme

Top 4 Vorteile für Ihre Kunden

  • Sofortige Absicherung für alle Modelle, bis zu vier Monate nach Kauf
  • Otoplastiken und Zubehör immer mitversichert
  • Mehr Klangqualität und Tragekomfort durch hochwertige Hörsysteme
  • Sicherung der Lebensqualität bei Totalschaden oder Verlust des Hörgeräts

Eine Hörgeräteversicherung, die von Akustikern direkt beim Verkauf eines Hörsystems angeboten wird, ist also eine Win-Win-Lösung für alle.

Erfahren Sie mehr!

*Die auf dieser Webseite gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird in der Regel zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

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